Rasenwissen

Bewässerung

Bewässerung - aus der Sicht der Rasenpflege

In den vergangenen Jahren strapazierten längere Trocken- und Hitzeperioden unsere Rasenflächen immer häufiger. Manche Greenkeeper von Sport- und Golfanlagen, Gartenbaufirmen und Rasenbesitzer mussten nach einer solchen Trockenzeit ihre Rasenflächen nachsäen oder neu säen. Durch die veränderten Umweltbedingungen boomen vermehrt fest installierte Bewässerungsanlagen, die täglich nach den langen Sommerabenden die grünen Rasenflächen mit einem angenehmen Rauschen beregnen. Beregnen scheint eine sehr simple Angelegenheit zu sein. Ist dem wirklich so?

Mangelnde oder eine zu späte Bewässerung der Grünflächen führt zu Trockenstellen und zum Absterben der Rasengräser. Wird der Rasen allerdings zu häufig und zum falschen Zeitpunkt bewässert, werden Krankheiten gefördert, die Bewurzelungstiefe der Gräser verschlechtert sich, und die «falschen» Grasarten können sich vermehren. Kurz gesagt, beim richtigen Vorgehen stärken Sie den Bestand und schonen gleichzeitig die Wasserressourcen. Die folgenden Zeilen geben Ihnen wertvolle Informationen zum Thema Rasen- Wassermanagement.

Wie viel Wasser braucht ein Rasen?

Wie viel Wasser braucht ein Rasen?

Diese Frage stellen wir uns zumeist erst, wenn der Rasen während einer langen Schönwetterperiode die Blätter einrollt und eine bläuliche Grünfärbung bekommt. Dann wird es allerhöchste Zeit die Bewässerung zu installieren und laufen zu lassen. Doch wie lange müssen wir den Regner laufen lassen, bis die Gräser wieder genügend Wasser haben und wie lange reicht dieses?  

Im Gegensatz zu anderen Pflanzen stehen Rasengräser auf einem Sportplatz sehr dicht beieinander. Pro Quadratmeter sind dies 30 000–35 000 Pflanzen. Den Rasengräsern, die in der Regel 15–20 cm tief wurzeln, stehen rund 25–30 Liter Wasser aus den Mittelporen zur Verfügung. Wollen wir das Bodenprofil füllen, müssen wir diese Wassermenge in den Boden bekommen. Dies ist einfacher gesagt, als gemacht. Denn ein trockener Boden enthält viele Risse, durch welche das Beregnungswasser in tiefere Bodenschichten abfliesst, und ein ausgetrockneter Boden lässt sich nur schwer wieder benetzen. Doch mehr zu diesem Thema erfahren Sie im Kapitel Bodennetzmittel. Während Trockenperioden im Sommer, wenn lange Tage, hohe Sonneneinstrahlung, tiefe relative Luftfeuchtigkeit und Wind zusammenwirken, leert sich der Bodenpool oft sehr schnell. Je nachdem wie die genannten Einflussfaktoren zusammenwirken, liegt die Verdunstungsrate zwischen 2 bis 8 mm pro Tag.

Wie lange muss ich den Rasen beregnen?

Wie lange muss ich den Rasen beregnen?

Beim Wassergeben lassen die meisten Leute ihr Bauchgefühl sprechen. Sie drehen den Wasserhahn an und bei Gelegenheit wieder ab. Wie viel Wasser auf und in den Boden gelangt, bleibt meistens unbekannt. Mit mehreren Regenmessern, welche unter die Beregnungsanlage gestellt werden, lässt sich die verabreichte Wassermenge einfach ablesen. Auch mit zylindrischen Gefässen lässt sich die verabreichte Wassermenge pro Quadratmeter ermitteln. Die Höhe in Millimeter entspricht der Wassermenge in Liter pro Quadratmeter. Wer jedoch wirklich wissen will, wie gut die Beregnung funktioniert, sticht mit dem Spaten ein kleines Bodenprofil und schaut, ob nach der Beregnung der Boden bis unten gleichmässig durchfeuchtet ist.

Wann darf ich beregnen?

Wann darf ich beregnen?

Beim Beregnen hält sich hartnäckig die Meinung, während des Tages dürfe nicht bewässert werden. Das Bewässern morgens oder abends sei besser. Was stimmt daran? 

Der PROFI empfiehlt deshalb, wenn möglich die Rasenflächen am frühen Morgen bis in den Vormittag hinein zu bewässern. So geht am wenigsten Wasser verloren und die Gräser können bis zum Abend wieder abtrocknen.

Problemlöser – Bodennetzmittel

Problemlöser – Bodennetzmittel

Problemlöser für Trockenflecken sind sogenannte Bodennetzmittel (Wetting Agent). Je nach Problemstellung werden unterschiedliche Produkte mit spezifischen Eigenschaften eingesetzt. Für kleinere Hausrasenflächen und Sportplätze eignet sich das granulierte Produkt AQUEDUCT FLEX. Dieses Netzmittel sorgt sowohl für ein effizienteres Eindringen des Regen- und Beregnungswassers in den Boden, als auch für die homogene Verteilung im Bodenprofil.

Untersuchungen zeigen, dass Netzmittel helfen Wasser und Nährstoffe zu sparen, weil die Wurzeln wegen der gleichmässigen Wasserverteilung den Boden intensiver durchwurzeln. Dies führt zu dichten robusten Grasnarben. 

Fazit

  • Die Zeit und die Menge Wasser, um ein leeres Bodenpool wieder zu füllen, unterschätzen viele. Für das Beregnen von 20 mm pro 100 Quadratmeter benötigt man mit herkömmlichen Kleinregnern 3 bis 5 Stunden. 
  • Trockene Rasenflächen nehmen Wasser nur sehr schlecht auf. Bodennetzmittel bewirken eine bessere Ausnützung des Regen- und Beregnungswassers. Der Boden saugt das Wasser besser auf und es wird gleichmässiger im Boden verteilt. Die Wurzelmasse steigt an und damit auch der Ausnützungsgrad des Wassers.
  • Erhalten Rasengräser neben einer ausgewogenen Nährstoffversorgung genügend Kalium, können Gräser die Wasserverdunstung über die Blattöffnungen besser drosseln. Rasenflächen mit einer guten Kaliumversorgung präsentieren sich deshalb während Trockenperioden besser.
  • Die Beregnung ist bei Neusaaten und Regenerationssaaten einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Um die oberste Bodenschicht während der 14-tägigen Keimphase durchgehend feucht halten zu können, sind bei warmen Bedingungen und trockenen Winden fast immer drei bis vier kleinere Wassergaben pro Tag notwendig.

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